Das Rathaus des Westfälischen Friedens wurde im spätgotischen Stil errichtet.
Der Bau dauerte mehr als ein Vierteljahrhundert und wurde 1512 fertig gestellt. Das "Neue Rathaus auf der Alten Stadt" war zu dieser Zeit eine recht moderne Einrichtung. Aber die Osnabrücker folgten mit diesem prächtigen Gebäude nicht nur dem Zeitgeist, sondern sie demonstrierten damit auch, dass sie auf dem Gipfel ihrer politischen Macht angekommen waren.
Das Osnabrücker Rathaus wird bestimmt durch ein 18 Meter hohes Walmdach, an dessen unteren Ende sich sechs Türme befinden. Die große Treppe führt von zwei Seiten zur Eingangstür. Die Türklinke zeigt eine Taube und die Jahreszahl 1648, die an den Westfälischen Friedensschluss erinnern. Er beendete nach fünf langen Jahren der Verhandlungen den 30-jährigen Krieg.
Im Friedensaal hängen 42 Porträts von den europäischen Gesandten des Friedenskongresses und den Herrschern der damaligen Kriegsparteien - der schwedischen Königin Christina, des französischen Königs Ludwig XIV., des deutschen Kaisers Ferdinand III. und Amalie Elisabeth, der Landgräfin von Hessen-Kassel.
Der Westfälische Frieden gilt als herausragendes Ereignis der europäischen und der deutschen Geschichte, denn mit ihm wurden erste Grundlagen für ein vereintes Europa geschaffen. Seit April 2015 sind das Osnabrücker Rathaus und das Rathaus von Münster daher Träger des Europäischen Kulturerbe-Siegels. Die europäische Kommission verleiht dieses Siegel an Orte, die eine besondere Bedeutung für die Geschichte Europas haben.
Neben dem Friedensaal und einem Modell der Stadt Osnabrück von 1633 können Besucher auch die Schatzkammer besichtigen, in der das Ratssilber, Münzen, Prägestempel, die älteste Schützenkette und wichtige Urkunden aufbewahrt werden. Besucher können sich ins Goldene Buch eintragen, das im Friedensaal ausliegt.
Einen virtuellen Rundgang durch das Rathaus finden Sie
hier.Die Rathausinformation im Foyer ist Anlaufstelle für alle Interessierten.